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Schleusenanlage Nord-Ostsee-Kanal

Grundinstandsetzung der Großen Schleuse Kiel und des Auslassbauwerkes

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) wurde 1895 mit jeweils 2 Schleusenkammern in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau in Betrieb genommen. Die Anlagen von 1895 werden heute als Kleine Schleusen bezeichnet. Schon 1914 wurden beide Standorte um jeweils zwei zusätzliche, größere Schleusenkammern erweitert, die heutigen Großen Schleusen.

Die Schleusenanlage in Kiel liegt im Zuständigkeitsbereich des WSA Nord-Ostsee-Kanal und wird von dem Außenbezirk Kiel-Holtenau betreut.

Schleusenanlage des NOK Schleusenanlage des NOK Schleusenanlage des NOK

Nach mehr als hundertjähriger Nutzung ist eine Grundinstandsetzung der Schleusenanlage Kiel-Holtenau notwendig. Um die Verkehrs- und Betriebssicherheit zu erhalten, müssen der Massiv- und Stahlwasserbau wie auch die maschinen- und elektrotechnischen Anlagen der Schleusen überholt werden.

Die Kammern der Kleinen Schleuse sind zurzeit aufgrund ihres Zustandes stillgelegt und können nicht mehr für den Schiffsverkehr genutzt werden. Es ist vorgesehen die beiden Kammern der Kleinen Schleuse durch Neubauten zu ersetzen, die Planungen werden durch das WNA Magdeburg durchgeführt.

Große Schleuse Kiel-Holtenau und Auslassbauwerk

Für die Entwässerung des NOK in die Kieler Förde wurde 1910 ein Entwässerungssiel, das sogenannte Auslassbauwerk, geschaffen. Das Auslassbauwerk dient zusätzlich der Entwässerung der angeschlossenen Vorfluter.

Mit den Vorplanungsleistungen zur Instandsetzung der Großen Schleuse und des Auslassbauwerkes ist das WNA Hannover beauftragt. Um diese Planungen durchführen zu können, muss zunächst der aktuelle Zustand der Bauwerke festgestellt werden. Dazu fanden 2017 umfangreiche Materialentnahmen und Baugrunduntersuchungen am Auslassbauwerk und den beiden Kammern der Großen Schleuse statt. Die dort gewonnenen Materialkennwerte dienen als Grundlage für die Baustoff- und Baugrundgutachten, die derzeit erstellt werden. Diese sind notwendig um den Zustand der beiden Bauwerke festzustellen. Darauf aufbauend können anschließend die notwendigen Grundinstandsetzungsmaßnahmen festgelegt und geplant werden.

Bei der Großen Schleuse handelt es sich um eine Doppelschleuse, bei der die beiden Kammern durch eine etwa 13 m dicke Mittelmauer getrennt sind.

Die Nutzlänge der Schleusen beträgt 310,00 m, die Nutzbreite 42,00 m und die Drempeltiefe 14,00 m. In der Regel ist ein Höhenunterschied zwischen Nord-Ostseekanal und Ostsee von weniger als 0,5 m zu überwinden.

Als Verschlüsse dienen Schiebetore, die im Bereich der Binnen- und Außenhäupter beim Öffnen der Schleusenkammer in die dort vorhandenen Torkammern gefahren werden können.

Das Auslassbauwerk besteht aus zwei Durchlassöffnungen, die kanalseitig durch je 5 Vertikalschütze und fördeseitig je zwei Stemmtorflügel verschlossen werden können.

Die ursprünglich für Fußgänger- und Straßenverkehr genutzte Bogenbrücke wurde 1989 als reine Straßenbrücke umgebaut. Die Straßenbrücke besteht aus zwei hintereinander liegenden überschütteten Bogenkonstruktionen aus unbewehrtem Beton. Eine separate Fußgängerbrücke als Stahlkonstruktion mit Holzbohlenbelag wurde seitlich auf die in Richtung Förde weiterlaufenden Pfeiler und Widerlager aufgelegt.

Die wesentlichen technischen Daten der Großen Schleuse:
Lage
NOK-km 97,84 - 98,22
WasserständeNord-Ostsee-Kanal zwischen NHN -1,00 m und + 0,50 m Ostsee zwischen NHN -1,59 m und + 1,75 m
Bauwerkslänge
382,00 m
Nutzlänge
310,00 m
Nutzbreite   
42,00 m
Drempeltiefe14,00 m
Bauart der Tore      
Schiebetore
Befüllung / EntleerungUmläufe mit Längskanälen